BACH Passacaglia & RAVEL Bolero
Zwei spannende Werkeinführungen, Schritt für Schritt erklärt:
Bachs Passacaglia in c-moll - eines der eindruckvollsten Orgelwerke der Musikgeschichte und Ravels Bolero - eine genial konstruierte "Kathedrale in Klängen".
Beiheft mit übersichtlichem Notensatz für die Passacaglia und grafischer Klangpartitur für den Bolero.
- Track 1 - Werkbetrachtung Passcaglia
- Track 2 bis 22 - J. S. Bach: Passacaglia in c-moll BWV 582
- Track 23 - Werkbetrachtung Bolero
- Track 24 bis 43 - M. Ravel: Bolero
CD mit Beiheft - Naxos 8.520044
Bericht zur CD:
klassik.com: Gesprächskonzerte als Hörbücher (9.1.2006)
Anhänger von Gesprächskonzerten können sich über die Reihe Klassik Kennen Lernen von Stefan Schaub freuen: analytisch aufmerksam und trotzdem recht leicht verständlich kommentiert der Musikwissenschaftler Werke der unterschiedlichsten Epochen.
Bei Volumen 6 der Reihe handelt es sich um eine Auswahl, die in ihrer Kombination zunächst recht apart anmutet: Johann Sebastian Bachs Passacaglia c-Moll für Orgel und Maurice Ravels Bolero. Bei genauerem Hinhören wird allerdings klar, dass es sich bei beiden Stücken um Variationenwerke handelt. Während Bach ein achttaktiges Bassthema zwanzig Mal verändert, präsentiert Ravel den unablässig wiederholten Bolero-Rhythmus in achtzehn Klangfarben-Varianten. Insofern ein interessante Gegenüberstellung von zwei zeitlich weit auseinander liegenden
Werken, die das Prinzip Variation auf höchst unterschiedliche Art und Weise verfolgen.
Schaub stellt im Booklet den gesamten Notentext der Passacaglia zur Verfügung. Die einzelnen Variationenteile sind bequem über Tracks anwählbar.
Ravels Bolero wird vom Royal Philharmonic Orchestra unter Adrian Leaper klangsauber und mit der rigorosen Disziplin vorgetragen, von der das Werk lebt. Das Booklet bietet hierzu eine anschauliche Graphik zur Verlaufsform des Stückes, an der man sich gut orientieren und die unglaubliche Struktur des Werkes auch optisch leicht nachvollziehen kann. Wie bei der Passacaglia können hier die einzelnen Varianten des Themas über Tracks angewählt werden.
Schaubs Kommentar wendet sich vom Anspruch her an den Teil des Publikums, der mit Interesse Programmhefte liest oder auch hin und wieder in einem Reclam Musikführer nachschlägt. Mit der Reihe Klassik Kennen Lernen bekommt man ähnliche Informationen, bloß als Hörbuch verpackt und gleich verknüpft mit dem, worum es eigentlich geht, nämlich der Musik. Stefan Schaub hat mit dem Bestseller Eine kleine Musikgeschichte (1988) längst bewiesen, dass er sich verständlich ausdrücken kann, ohne dass die Sache darunter leidet.