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Die Klavierkonzerte von Mozart

Ein faszinierender Blick in die "Werkstatt" eines Genies.

Dr. Stefan Schaub lässt uns viele Facetten der Mozartschen Klavierkonzerte erkennen, damit wir nachvollziehen können, wie unergründlich die Inspiration und der Einfallsreichtum dieses großen Genies gewesen ist.

Alle Satzanfänge der Konzerte 5-27 hier als pdf-Datei.

 


  • Track 1 - Mozart hören „unter der Lupe“
  • Track 2 - Inspiration im Reihentest
  • Track 3 - Hinführung zum 1. Satz des Konzertes Nr. 16
  • Track 4 - Glückshormone in D-Dur
  • Track 5 - Die Welt der langsamen Sätze
  • Track 6 - Mozarts Esprit in den Finale-Sätzen

CD mit Beiheft - Naxos 8.520045

 

Berichte zur CD:

klassik.com:  In der Komponistenwerkstatt (14.12.2005)

Der Schwabe Schaub kann zwar nicht Hochdeutsch, aber er kann Mozart. Das zeigt er auf
seiner neuen CD, die sich den Klavierkonzerten des Salzburger Wunderkindes widmet. Was
Schaub hier zu sagen hat, lässt Mozarts Musik durchaus mit offeneren Ohren hören. Er seziert
die Klavierkonzerte gründlich und der mit dem Vokabular Vertraute wird mehr als seine
Freude haben an den Details, die Schaub anhand von Hörbeispielen aus den Klavierkonzerten
herauskitzelt. Schaub bietet somit einen faszinierenden Blick über die Schulter eines Genies,
das sich in der Tat nur erschließt, wenn man unter die Oberfläche schaut.

Eric Daumann

 

Badische Zeitung:  “Glückshormone in D-Dur” (26.01.2006)

Unter dem Motto “Mozart mit der Lupe hören” hat der Musikwissenschaftler Stefan Schaub eine brillante CD herausgebracht

Mozart - das ist heiter, leicht, voller Melodie. So kennt man ihn - und hat längst nicht alles gehört. Wenn jedoch der geniale Hörer Stefan Schaub auf den genialen Komponisten Mozart trifft, dann wird es spannend und neu.

Den Musikwissenschaftler Stefan Schaub aus Appenweier muss man den Ortenauer Klassikfreunden kaum noch vorstellen. Seine Seminare und Vorträge über klassische Musik sind das reine Vergnügen, aus drei Gründen: Schaubs Fachkenntnis, sein sprachlicher Witz und seine Leidenschaft, mit der er Lust auf Klassik macht und mehrt. In seiner CD-Reihe “Klassik kennen lernen” hat er nun passend zum Mozart-Jahr als siebte und bislang jüngste Veröffentlichung 71 Minuten über die 27 Klavierkonzerte von Mozart vorgelegt.

Nicht enzyklopädisch. Das hätte jeglichen Rahmen gesprengt. Schaub kommt es darauf an, den “Hör-Blick” zu schärfen. Er zeigt anhand exemplarischer Beispiele, worauf man bei Mozart achten kann, so man will. Als Einstieg zerlegt er zwei Minuten aus dem Klavierkonzerts Nr. 6 in B-Dur, nämlich die Adagio-Exposition. “Mozart mit der Lupe hören” nennt er das, und weist auf Klangfarben hin, auf absteigende Pizzicati, auf sanfte Triolengänge, auf zwei Flöten, deren eine die sich aufschwingende Melodie in den Streichern begleitet, während die andere mit den
Kontrabässen absteigt. “Man ist wegen der Gefälligkeit von Mozarts Musik schnell in Gefahr, über ihre Feinheiten hinwegzuhören”, erklärt Schaub. Und tatsächlich: Mit Schaub hört man seinen Mozart neu - und er ist spannend!

27 Klavierkonzerte à drei Sätze, das macht summa summarum 81 Satzanfänge - eine gewaltige Aufgabe. Schaub spielt einfach einmal einige der Satzanfänge an, so an die fünfzehn Stück, immer die ersten zwei, drei Takte, und versieht diese Anfänge mit knappen Anmerkungen. Der Schnelldurchlauf gibt dem Hörer eine Ahnung der Größe von Mozarts Genie. Danach nimmt er den ersten Satz von Mozarts Klavierkonzert Nr. 16 D-Dur auseinander und schärft das Ohr für die Mozart´sche Fülle. Genau das bleibt als Resümee: Dass wir es hier mit einem Komponisten zu tun haben, der mit seinen Einfällen nicht weniger verschwenderisch war, als mit seinem Geld, der aber zumindest betreffs der Ideen stets über mehr als reichlich verfügen konnte. Schaub demonstriert aber auch Mozarts Meisterschaft dort, wo sie über Ideenfülle und eleganteste Formbeherrschung hinausgeht. Zum Beispiel beim Finalsatz des Klavierkonzerts Nr. 23 A-Dur, in dessen Espritgepränge Mozart plötzlich ein dunkles Thema einfügt, einen Schritt macht ins Ahnungsvoll-Tragische - und diesen mit einer kaum fassbaren Wendung wieder in Heiterkeit auflöst.

So wie Musik im Konzertsaal auch gegenüber einer meisterlichen Einspielung immer den Charakter des direkten Miterlebens als großen Vorteil hat, so ist auch “Schaub live” nicht zu überbieten. Dennoch wirkt Schaub auch auf CD. Da ist von “Glückshormonen in D-Dur” die Rede, von Bläsern, die eine Kurve ziehen. Oder Schaub ruft begeistert aus: “Und jetzt kommt Mozart de Luxe!” Bekanntlich hört man nur, was man weiß - und da ist Stefan Schaub ein Reiseführer, wie man sich keinen besseren wünschen kann.

Robert Ullmann